Der VfL Bochum 1848 hat sich im Rahmen der Entwicklung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gemacht und einen Partizipationsprozess für Jugendliche angestoßen. Als Direktor Nachhaltigkeit und Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesliga-Clubs treibt Matthias Mühlen diese Entwicklung maßgeblich mit voran. Im Interview spricht er über die Zusammenarbeit mit Jugendlichen, die Mehrwerte, die sich daraus ergeben und das Feedback, das der Club von den jungen Menschen erhält.
Matthias, warum ist die Partizipation von Jugendlichen aus Deiner Sicht von Bedeutung und welche Potenziale bietet sie?
„Es geht darum, junge Menschen in ihren Rechten zu bestärken und ihnen eine sichere Umgebung zu bieten. Dann können sie ihre Perspektiven einbringen, um Geschäftsmodelle von Unternehmen bzw. Clubs weiterzuentwickeln. Sie sind Entscheider*innen von morgen mit Erwartungen an den Fußball der Zukunft. Daher ist es wichtig, sie einzubeziehen – so gewinnt man an Qualität und Meinungsvielfalt.“
Der VfL Bochum arbeitet eng mit Jugendlichen zusammen. Wie sieht das aus?
„Ein erster wichtiger Meilenstein für die systematische Zusammenarbeit mit Jugendlichen war die Entwicklung unseres ersten Kinderschutzkonzepts im Jahr 2019 in Kooperation mit der Kindernothilfe und In safe hands. Gefolgt sind weitere Projekte im Rahmen von Kinderschutz und Kinderrechten. Dabei haben wir festgestellt, dass junge Menschen nicht nur schutzbedürftig sind, sondern auch großartige Gedanken und Ideen haben, die oft nicht gehört werden. Dabei bieten diese eine wichtige Grundlage für Entscheidungen zur zukünftigen Entwicklung. Daher haben wir den Beirat der Zukunft gegründet. Er gibt jungen Menschen eine Stimme, eine Rolle und berät uns als Gremium. Dadurch verstehen wir junge Menschen besser und sie unsere Entscheidungsprozesse. Für uns ist das eine große Chance. Die Jugendlichen arbeiten in Gruppen und Workshops mit unseren Fachabteilungen zusammen und ihre Ergebnisse werden regelmäßig mit der Geschäftsführung besprochen.“
Was sollte der Sport aus Deiner Sicht unternehmen, um Jugendpartizipation zu fördern?
„Der Sport muss Strukturen schaffen, um Jugendpartizipation zu ermöglichen. Das heißt vor allem, jungen Menschen Raum geben und dafür nötige Rahmenbedingungen verankern, die sicherstellen, dass junge Stimmen ernst genommen und einbezogen werden.“
Vielen Dank für das spannende Gespräch!
Dieses Interview ist Teil unserer unserer neuen Publikation „Next Gen – Wie Jugendpartizipation gelingt“. Darin stellen wir Interessierten das Thema Jugendpartizipation im Kontext Sport im Detail vor und teilen die Erkenntnisse unseres eigenen Jugendpartizipationsprozesses.

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Der Beitrag „Jugendliche sind Entscheider*innen von morgen mit Erwartungen an den Fußball der Zukunft. Daher ist es wichtig, sie einzubeziehen.“ erschien zuerst auf DFL Stiftung.