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Nachgefragt bei Antje Kettner: Wie sieht die Arbeit einer Koordinatorin von Lernort Stadion aus?

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Antje Kettner ist Erziehungswissenschaftlerin und Sozialpädagogin und ist für die Lernkurve Leipzig aktiv, welche unter der Trägerschaft des Leipziger Fanprojekts von der Outlaw gGmbH geführt wird. Als Koordinatorin unseres Leuchtturmprogramms Lernort Stadion am Standort Leipzig führt sie Workshops zu Themen wie Antidiskriminierung, Teambuilding, Persönlichkeitsentwicklung, Medienkompetenz sowie Sport- und Stadtgeschichte für Jugendliche durch. Im Interview gibt sie uns einen Einblick in ihre Arbeit und berichtet vom Koordinator*innentreffen in Bielefeld.

Antje, was ist deine Aufgabe beim Lernort Stadion-Standort „Lernkurve Leipzig“ und was können Jugendliche bei euch erleben?

Ich bin seit 2020 Koordinatorin des Leipziger Standortes. Zu meinen Aufgaben gehören beispielsweise die Konzipierung, Durchführung und Weiterentwicklung von Workshops, Absprachen mit den teilnehmenden Schulen, dem Verein und unseren Teamenden oder auch die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit – also alles, was mit dem Lernort und seinen Angeboten zu tun hat.

Jugendliche können mit uns zwei Tage in der Red Bull-Arena, dem ehemaligen Zentralstadion, verbringen und sich in einem wertschätzenden, handlungs- und erlebnisorientierten sowie spaßbetonten Setting mit verschiedenen Themen auseinandersetzen.

Wir bieten Workshops zu Teambuilding, Toleranz & Vielfalt, Fake News & Hate Speech sowie zu DDR & Fußball, Zwangsarbeit und Umgang mit Antisemitismus an. Alle diese Themen werden eng mit Fußball verknüpft. Und einen Blick hinter die Kulissen im Stadion können die Jugendlichen natürlich auch werfen.

Gerade habt ihr am Bielefelder Lernort ein sogenanntes „Koordinator*innentreffen“ durchgeführt. Was kann man sich darunter vorstellen?

In allen Lernzentren gibt es Koordinator*innen, also Menschen wie mich. Wir alle kommen einmal im Jahr 3 Tage zum Koordinator*innentreffen zusammen. Dazu gehört die Mitgliederversammlung des Lernort Stadion e.V. Außerdem tauschen wir uns zu unserer Arbeit sowie zu aktuellen Themen aus und bilden uns weiter. Der Weiterbildungsschwerpunkt in Bielefeld lag diesmal auf KI in der politischen Bildung.

Welche Erkenntnisse hast du mitgenommen?

Sehr viele und sehr unterschiedliche. Zum einen finde ich es faszinierend zu sehen, was KI jetzt schon zu leisten imstande ist und wie sie einem die tägliche Arbeit erleichtern kann. Außerdem ermöglicht KI spannende Formate für die Bildungsarbeit. Mit neuen Technologien kommen jedoch auch Verantwortungen, sei es das noch kritischere Überprüfen von Ergebnissen oder Fragen des Datenschutzes. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der eigenen persönlichen Daten, sondern auch der Daten der Jugendlichen, mit denen wir arbeiten.

Ist das Thema künstliche Intelligenz in der politischen Bildung bei euch im Lernort bereits verankert?

Als eigenes Thema nicht. Aber es spielt z. B. in unserem Workshop zum Umgang mit Fake News & Hate Speech eine Rolle. Unter anderem recherchieren die Jugendlichen Meldungen und Informationen und überprüfen, ob diese echt sind und ob bzw. woran sie das erkennen können. Dabei verwenden wir auch KI-generierte Inhalte. Aber auch im Hinblick auf politische Bildung ist das Thema total relevant. Denn durch KI-generierte Desinformationen kann beispielsweise das eigene Wahlverhalten beeinflusst werden. Auch dafür wollen und müssen wir Jugendliche sensibilisieren.

Davon abgesehen spielt KI jenseits von ChatGPT und & Co. in unserem alltäglichen Leben ja schon eine große Rolle, seien es Empfehlungsalgorithmen oder Funktionen zur Gesichtserkennung auf dem Smartphone. Auch das wird in unseren Workshops thematisiert.

Denkst du, dass das Thema künstliche Intelligenz in Zukunft bei euch im Lernort eine größere Rolle spielen wird?

KI wird gesamtgesellschaftlich eine zunehmend größere Rolle spielen – und damit auch im Lernort. Gerade im Bildungskontext muss die Auseinandersetzung mit den neuen Technologien, ihren Chancen und Herausforderungen – auch mit Jugendlichen – stattfinden. Die Förderung von Medienkompetenz ist und bleibt eine wichtige Bildungsaufgabe. Die Entwicklung beim Thema KI ist rasant, umso wichtiger ist es für uns, am Ball zu bleiben und uns stetig weiterzubilden.

Vielen Dank für den Einblick in deine Arbeit und die Einschätzungen zum Thema KI in der politischen Bildung.

Der Beitrag Nachgefragt bei Antje Kettner: Wie sieht die Arbeit einer Koordinatorin von Lernort Stadion aus? erschien zuerst auf DFL Stiftung.


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