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Nachgefragt bei Ben Schneider: Wie sieht die Arbeit eines Programmlehrers bei „Fußball trifft Kultur aus?

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Ben Schneider ist seit 2021 als Programmlehrer bei unserem Leuchtturmprogramm „Fußball trifft Kultur“ am Standort in Darmstadt aktiv. „Fußball trifft Kultur“ ist ein integratives Bildungsprogramm, das die Chancen für Kinder der 3. bis 6. Klasse aus Stadtteilen in herausfordernder Lage verbessert. Mit der Kombination aus Fußball, Sprache und Kultur fördert es ihre Sprach- und Sozialkompetenz, schult das Lernverhalten und stärkt ihr Selbstvertrauen. Im Sprachtraining schafft Ben über das Thema Fußball Sprachanreize und arbeitet mit den Teilnehmenden an der Erweiterung des Wortschatzes, der Ausdrucksfähigkeit und dem Lesen und Schreiben.

Im Interview gibt er uns einen Einblick in seine Arbeit, berichtet von einem Kinderschutz-Workshop beim Netzwerktreffen in Frankfurt und gibt einen Ausblick auf das bevorstehende Abschlussturnier.

Ben, was ist Deine Aufgabe bei Fußball trifft Kultur in Darmstadt und wie sieht eine Woche im Alltag eines Kindes bei euch im Programm aus?

„Als Programmlehrer bei Fußball trifft Kultur besteht meine Aufgabe darin, die Lese-, Schreib-, Sprach- und Sozialkompetenzen der Kinder zu stärken. Die Begeisterung der Kinder für das Thema Fußball dient hierbei als Anreiz, die eigenen Lernfähigkeiten spielerisch zu verbessern. In den vergangenen Wochen haben sich die Kinder beispielsweise anhand des Buches „Fussball-Stars“ von Sven Voss mit Geschichten ihrer Idole befasst und dabei Lesefluss und Textverständnis trainiert. Außerdem bieten die Geschichten wertvolle Sprachanlässe, um sich über Themen wie Fairplay, Umgang mit Erfolg und Misserfolg oder Teamgeist auszutauschen. Die Kinder kommen zweimal pro Woche für jeweils 90 Minuten in unser Programm. Davon arbeiten sie 45 Minuten bei mir im Kompetenzunterricht und trainieren 45 Minuten ihre Fußballtechnik bei unserem Trainer Nils Buhr.“

Vor einigen Wochen habt Ihr in Frankfurt ein sogenanntes „Netzwerktreffen“ durchgeführt. Was kann man sich darunter vorstellen und welche Erkenntnisse hast Du mitgenommen?

„Beim Netzwerktreffen kommen die Trainer*innen und Lehrer*innen der verschiedenen Fußball trifft Kultur-Standorte aus ganz Deutschland zusammen, um sich über vielfältige Themen rund um das integrative Bildungsprogramm auszutauschen. Es finden Workshops statt und es entsteht ein großartiges Miteinander. Besonders wertvoll war für mich der Austausch darüber, wie mit der Heterogenität der Kinder umgegangen werden kann und wie wir die UEFA EURO 2024 im Unterricht thematisieren können. Außerdem konnte ich im Workshop ‚Konfliktmanagement‘ lernen, wie ich eindeutige Regeln und Verhaltensabsprachen schaffe und mit Emotionen und Gefühlen meiner Schüler*innen umgehe.“

Beim Netzwerktreffen ging es auch um das Thema Kinderschutz im Projekt. Wie habt Ihr euch mit dem Thema beschäftigt und welche Rolle spielt es im Projekt?

„Bei Fußball trifft Kultur wollen wir eine sichere und liebevolle Lernumgebung für die Kinder schaffen. Dazu ist ein gemeinsamer Verhaltenskodex notwendig, den wir gemeinsam erarbeitet haben. Darüber hinaus haben wir anhand verschiedener Fallbeispiele diskutiert, was wir als Trainer*innen und Lehrer*innen brauchen, um uns in der Umsetzung des Kinderschutzes handlungssicher zu fühlen. Abschließend haben wir die Methode ‚Bodymapping‘ kennengelernt, die die Partizipation von Schüler*innen beim Thema Kinderschutz fördert. Dabei dürfen die Kinder auf einem Plakat, auf dem ein Körper abgebildet ist, Anzeichen von Gewalt aufmalen oder anschreiben. Dadurch werden wir Programmleiter*innen für Anzeichen von Gewalt bei den Kindern sensibilisiert und wir erhalten wichtige Erkenntnisse für unser Kinderschutzprojekt.“

An diesem Wochenende findet das große Fußball trifft Kultur-Abschlussturnier bei euch in Darmstadt statt. Was erwartet die über 600 teilnehmenden Kinder aller Standorte dort? 

„Die Kinder erwartet ein großes Fußballfest, bei dem sie die Farben ihres jeweiligen Partnerclubs vertreten dürfen. Sie dürfen unter Beweis stellen, welche fußballerischen Fortschritte sie im vergangenen Jahr gemacht haben und um die begehrten Pokale mitkämpfen. Außerdem erleben die Kinder hautnah Zusammenhalt, Fairplay und Teamgeist. Ich freue mich, die teilnehmenden Kinder aller Standorte in Darmstadt begrüßen zu dürfen.“

Der Beitrag Nachgefragt bei Ben Schneider: Wie sieht die Arbeit eines Programmlehrers bei „Fußball trifft Kultur aus? erschien zuerst auf DFL Stiftung.


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